Warum Edibles anders wirken als Rauchen oder Vapen
Wie Cannabis im Körper verarbeitet wird, warum 11-Hydroxy-THC stärker wirkt – und wie du Edibles sicher dosierst.
Einführung
Edibles, also essbare Cannabisprodukte, entfalten ihre Wirkung auf völlig andere Weise als das Rauchen oder Vapen. Während beim Inhalieren THC direkt über die Lunge ins Blut gelangt, müssen Edibles erst den Verdauungstrakt durchlaufen. Das führt zu einer langsameren, aber oft deutlich intensiveren Wirkung. Viele unterschätzen das – und werden überrascht, wenn das High mit voller Wucht einsetzt.
Aufnahmewege im Körper
Der Weg über den Magen-Darm-Trakt
Nach dem Verzehr eines Edibles gelangt das THC zusammen mit Fetten oder Zuckern in den Dünndarm. Dort wird es über die Darmschleimhaut aufgenommen und in die Leber transportiert – und genau dort passiert das Entscheidende.
First-Pass-Metabolismus in der Leber
In der Leber wird THC zu 11-Hydroxy-THC umgewandelt – einer aktiveren Verbindung, die zwei- bis dreimal stärker wirkt und leichter ins Gehirn gelangt. Das erklärt die tiefere, länger anhaltende Wirkung von Edibles im Vergleich zum Rauchen.
Wirkungseintritt, Wirkdauer & Abbau
Während beim Rauchen die Wirkung innerhalb weniger Minuten spürbar ist, dauert es bei Edibles durchschnittlich 30–120 Minuten. Die volle Wirkung baut sich über 2–4 Stunden auf und kann insgesamt bis zu 12 Stunden anhalten.
- Mageninhalt: Auf leeren Magen wirkt es schneller.
- Körpergewicht & Stoffwechsel: Schneller Stoffwechsel = schnellere Aufnahme.
- THC-Dosis & Fettgehalt: Fett erleichtert die Aufnahme fettlöslicher Cannabinoide.
Tipp: Geduld ist entscheidend – Nachlegen führt schnell zur Überdosierung.
Einfluss von Cannabinoiden & Terpenen
Cannabinoide
- THC (Δ9-Tetrahydrocannabinol): Hauptverantwortlich für die psychoaktive Wirkung.
- CBD (Cannabidiol): Nicht berauschend, angstlösend, entspannend.
- CBN, CBG, CBC: Unterstützen subtil den Gesamteffekt.
Terpene
- Myrcen: Macht müde, fördert THC-Aufnahme.
- Limonen: Belebend und stimmungsaufhellend.
- Linalool: Entspannend, angstlösend.
- Caryophyllen: Entzündungshemmend, körperlich erdend.
Das Zusammenspiel nennt man den Entourage-Effekt – die Synergie aller Wirkstoffe, die Cannabis so einzigartig macht.
Edibles vs. Rauchen vs. Vapen
| Methode | Wirkungseintritt | Wirkungsdauer | Intensität | Besonderheiten |
|---|---|---|---|---|
| Rauchen | 1–5 Minuten | 1–2 Stunden | Direkt & schnell | Teilweise Wirkstoffverlust durch Verbrennung |
| Vapen | 5–10 Minuten | 2–3 Stunden | Klar & sauber | Schonendere Aufnahme über die Lunge |
| Edibles | 30–120 Minuten | 6–12 Stunden | Tief & körperlich | Längster und intensivster Effekt |
Praktische Tipps für sicheren Konsum
- Langsam starten: Beginne mit 2–5 mg THC, besonders bei Neulingen.
- Mindestens 2 Stunden warten: Erst nach dieser Zeit nachdosieren.
- Fett nicht vergessen: Ein Snack mit Fettanteil (z. B. Nüsse) verbessert die Aufnahme.
- CBD als Puffer: Kann die THC-Wirkung abmildern.
- Hydration & Ruhe: Bei zu starker Wirkung: Wasser, Ruhe, CBD oder Pfefferminztee helfen.
Fazit
Edibles wirken stark, lang und tief – aber nur, wenn man versteht, wie der Körper sie verarbeitet. Die Umwandlung zu 11-Hydroxy-THC in der Leber ist der Schlüssel. Wer das weiß, kann Cannabis-Edibles gezielt genießen – ohne böse Überraschungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Im Schnitt 30–90 Minuten – abhängig von Stoffwechsel und Mageninhalt.
Zwischen 6 und 12 Stunden, manchmal länger.
Möglicherweise zu niedrige Dosis oder zu wenig Fett in der Mahlzeit.
Ruhig bleiben, hinlegen, Wasser trinken, CBD oder schwarzen Pfeffer konsumieren – die Wirkung vergeht sicher.
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