Erste Hilfe bei Edibles – Panik, Schwindel & Kreislaufprobleme
Wenn der Brownie stärker war als gedacht: Max Buechse erklärt, was wirklich hilft – sicher, ruhig und effektiv.
Einleitung: Wenn der Brownie stärker war als gedacht
Edibles schmecken gut, wirken stark – und kommen spät. Diese Kombination führt oft dazu, dass Menschen zu viel THC auf einmal konsumieren, ohne es zu merken. Die Wirkung setzt erst nach 30 bis 120 Minuten ein – und wenn sie dann kommt, kann sie sich heftig anfühlen: Schwindel, Herzrasen, Panik, Kreislaufprobleme. Aber keine Sorge: Das geht wieder vorbei. Hier erfährst du Schritt für Schritt, was du tun kannst, wenn du oder jemand anderes zu viel erwischt hat.
Warum Edibles so tückisch sind
Beim Essen von Cannabis wird THC in der Leber zu 11-Hydroxy-THC umgewandelt – einer stärkeren, länger anhaltenden Variante. Das führt zu einem intensiveren High, das bis zu 12 Stunden dauern kann. Wenn du zu früh nachlegst, addiert sich die Wirkung und überfordert Körper und Geist.
Typische Symptome bei Edible-Überdosierung:
- Schwindel, Benommenheit
- Herzklopfen, Panik, Angstgefühle
- Übelkeit oder Kreislaufprobleme
- Verzerrtes Zeitgefühl („Das hört nie wieder auf…“)
- Kalte Hände, trockener Mund
Diese Symptome sind unangenehm, aber nicht lebensgefährlich.
Erste Hilfe Schritt für Schritt
1. Sicherheit zuerst – setz oder leg dich hin
Such dir einen ruhigen, sicheren Ort. Am besten hinlegen, Beine leicht hoch – das stabilisiert den Kreislauf. Wenn du nicht allein bist, bitte jemanden, in der Nähe zu bleiben. Du bist sicher. Es geht gleich wieder bergauf.
2. Langsam atmen – dein Körper braucht Ruhe
Atme bewusst ein und aus:
- 4 Sekunden ein
- 6 Sekunden aus
Diese einfache Atemtechnik senkt Puls und Blutdruck. Wenn du dich auf die Atmung konzentrierst, hat Panik weniger Raum.
3. Trinken, trinken, trinken
Wasser oder Tee (z. B. Pfefferminze oder Kamille) helfen, den Kreislauf zu stabilisieren und die Schleimhäute zu befeuchten. Vermeide Kaffee oder Energy Drinks – sie verstärken den Stress.
4. Etwas essen
Kohlenhydrate oder Fett helfen, THC im Verdauungstrakt zu binden. Gute Beispiele: Brot, Käse, Joghurt, Schokolade, Nüsse. Der Blutzucker stabilisiert sich – und das Gehirn beruhigt sich mit.
5. CBD nutzen – natürliche Gegenwirkung
CBD (Cannabidiol) kann die Wirkung von THC deutlich abschwächen. Ein paar Tropfen CBD-Öl unter die Zunge oder ein CBD-Joint helfen, Angst und Unruhe zu reduzieren. CBD blockiert teilweise die THC-Bindung an die Rezeptoren – wissenschaftlich belegt.
6. Pfeffer, Zitronenschale oder Pfefferminztee
- Schwarzer Pfeffer: Enthält Caryophyllen, das THC-Effekte dämpfen kann – einfach ein paar Körner kauen oder daran riechen.
- Pfefferminztee: Kühlt, beruhigt und hilft gegen Übelkeit.
- Zitronenschale: Das Terpen Limonen wirkt stimmungsaufhellend und angstlösend.
Diese Hausmittel sind kein Mythos – sie wirken wirklich mild gegen das High.
7. Licht dimmen, Reize reduzieren
Schalte Fernseher, Musik und Handy aus. Je weniger visuelle oder akustische Reize, desto schneller kann sich dein Nervensystem entspannen. Wenn du willst, hilft ruhige Musik oder eine vertraute Stimme.
Wann du Hilfe rufen solltest
Ruf den Notarzt (112), wenn jemand:
- Ohnmacht, Atemnot oder Herzschmerzen verspürt,
- extreme Panik oder Desorientierung zeigt,
- gar nicht mehr ansprechbar ist.
Sag offen, dass Cannabis konsumiert wurde – medizinisches Personal reagiert professionell, nicht strafend. THC ist nicht tödlich, aber eine Panikattacke kann den Körper stark belasten.
Wie du dich nach dem Vorfall erholst
Nach einem starken Edible-Erlebnis kann der Körper erschöpft sein:
- Trink viel Wasser.
- Iss leichte Kost.
- Schlaf dich aus.
- Vermeide 24–48 h weiteren Konsum.
Der Körper braucht Zeit, um den Wirkstoff abzubauen. Danach bist du wieder klar im Kopf.
So vermeidest du es beim nächsten Mal
- Start low, go slow: Fang mit 2–5 mg THC an.
- Warte 2 Stunden, bevor du nachlegst.
- Iss vorher etwas Fettiges.
- Halte CBD bereit – dein Notfallplan.
- Kenne deine Quelle: Homemade Edibles sind oft ungleichmäßig dosiert.
Fazit: Ruhe bewahren – das geht vorbei
Ein Edible-Bad-Trip fühlt sich schlimm an, ist aber harmlos. Wenn du ruhig bleibst, trinkst, isst und dich ausruhst, geht es in ein paar Stunden vorbei. Cannabis ist kein Feind – du musst nur wissen, wie du dich im Notfall selbst runterholst.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Meist 6–12 Stunden, abhängig von Dosis und Stoffwechsel. Die Intensität nimmt stetig ab.
Kurzzeitig ja – durch Kreislaufprobleme. Nicht gefährlich, aber unangenehm. Hinlegen und Beine hoch hilft.
Ja, CBD wirkt antagonistisch auf THC und kann Angst, Unruhe und Herzrasen deutlich verringern.
Ruhig bleiben, beruhigend sprechen, Wasser anbieten, bei ihm bleiben. Keine Vorwürfe – nur Sicherheit vermitteln.
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